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Geschichte

Auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Kirchberg lebten einst Herren des Hochadels und eine überraschend grosse Zahl des niederen Adels. Hochadelige Herren waren die Grafen von Toggenburg. Sie lebten in der Gemeinde Kirchberg vom Beginn des 11. Jahrhunderts (Bau der Toggenburg) bis zum Jahr 1226.

Die verschiedenen Höfe und Weiler, wie Pacinwaida (Bazenheid), Ottinwillara (Ötwil) usw., von denen bereits im Jahre 745 die Rede war, gehörten seinerzeit dem Kloster St. Gallen. In alter Zeit hatte vor allem das Kloster St. Gallen, das 1468 auch die Grafschaft Toggenburg erwarb, grossen Grundbesitz.

Anno 1831 wurde der Bezirk Alttoggenburg mit 4 Gemeinden ins Leben gerufen. Weitere verfassungsrechtliche Neuschöpfungen (Bundesverfassungen von 1848 und 1874 und Kantonsverfassungen von 1861 und 1890) prägten das heutige Gemeindegebiet und dessen Strukturen. Mit dem Inkrafttreten der neuen Kantonsverfassung am 1. Januar 2003 wurden die Bezirke aufgehoben und durch grössere Wahlkreise ersetzt. Als Eingangstor zum Toggenburg ist die Politische Gemeinde Kirchberg dem Wahlkreis Toggenburg (Kirchberg bis Wildhaus - Alt St. Johann) zugeteilt.

Per 1. Januar 2017 wurden die Schulgemeinden Kirchberg und Gähwil in die Politische Gemeinde Kirchberg inkorporiert. Seither ist Kirchberg als Einheitsgemeinde organisiert. 

Früher war Kirchberg eine reine Bauerngemeinde mit vielen kleinen landwirtschaftlichen Heimwesen, auf denen zumeist grosse Familien lebten. Die Kleinbetriebe konnten nur überleben, weil praktisch in jedem Hauskeller eine Handstickmaschine stand, die zusätzlich Verdienst einbrachte. Diese Zustände änderten sich in der Krisenzeit der 30er-Jahre, als die Stickerei zum Erliegen kam und viele Familien verarmten. In den Nachkriegsjahren des 2. Weltkrieges machte sich eine Strukturveränderung in der Gemeinde bemerkbar. Handwerk und Gewerbe erstarkten zusehends und bilden bis heute ein gesundes Fundament im Wirtschaftsleben unserer Gemeinde. Daneben wurde die Industrie gefördert, die heute in den Sektoren Holzverarbeitung, Kunststoff, Lebensmittel (Fleischverarbeitung), Pulverbeschichtung, Pharma (Tabletten- und Hartgelatineproduktion), Textil und Entsorgung tätig ist.

Auch heute spielt die Landwirtschaft immer noch eine grosse Rolle. Doch auch sie hat sich gewandelt. Während zu Beginn der 60er-Jahre mehr als 400 Landwirtschaftsbetriebe vorhanden waren, zählt man heute lediglich noch rund 141 Betriebe. Dennoch ist die Gemeinde Kirchberg eine der grössten Landwirtschaftsgemeinden im Kanton St. Gallen.

Im Jahre 1952 ist von J.H. Dietrich ein umfassendes Geschichtswerk über die Politische Gemeinde Kirchberg erschienen. Dieses umfassende Werk ist leider vergriffen. Bei der Ratskanzlei Kirchberg kann ein Exemplar noch eingesehen oder kurzzeitig ausgeliehen werden.

Im Jahr 2002 erliess der Gemeinderat ein Ortsbildinventar, welches die wichtigsten schützenswerten und erhaltenswerten historischen Bauten der Gemeinde auflistet und beschreibt. Dieses Werk wurde zu einer „Siedlungsgeschichte“ in Buchform ausgebaut. Es behandelt schwergewichtig die Zeit nach 1900 und ist somit auch als Weiterführung und Vertiefung der „Geschichte der Gemeinde Kirchberg“ von J.H. Dietrich zu verstehen. Es bietet im ersten Teil interessante Informationen zur Siedlungsgeschichte im Allgemeinen und zur Entwicklung der grossen Dörfer Kirchberg, Bazenheid, Gähwil, Dietschwil und Müselbach im Speziellen. Die weiteren Kapitel enthalten Wissenswertes zur Entwicklung in diversen anderen Bereichen.

Das reich bebilderte Werk kann zum Preis von Fr. 35.- hier bestellt oder bei der Gemeindeverwaltung bezogen werden.

Wappen

Kirchberger Wappen

Die Frage des Gemeindewappens war für Kirchberg leichter zu lösen als für manch andere Landgemeinde. Zum Gemeindegebiet Kirchberg gehört der Hügel, der einst die stolze Burg der Grafen von Toggenburg trug. Es lag darum nahe, ein Wappen der genannten Herren als Gemeindewappen zu wählen. So versinnbildet das Gemeindewappen, schreitender Löwe und gekrönter Adler, zwei besonders deutlich in Erscheinung getretene Charakterzüge der Grafen von Toggenburg: Kühnheit (Draufgängertum) und Kraft (Zähigkeit in der Verfolgung gesteckter Ziele).

Das Wappen wurde vom Gemeinderat am 1. Juni 1939 zum Wappen der Gemeinde Kirchberg erklärt. Im Zuge der Neufassung des Wappenbuches wurde die Blasonierung (Wappenbeschreibung) im Jahre 1986 gegenüber einer früheren, falschen Ausgabe richtiggestellt bzw. vom Gemeinderat neu beschlossen. Gleichzeitig wurde das Wappen heraldisch und historisch aufgearbeitet und ist seither korrekt dargestellt.

Kirchberger Sagenschatz

Der Kirchberger Sagenschatz enthält Sagen und seltsame Geschichten aus dem Kirchberger Gemeindebann. 

Buch "Geschichte der Gemeinde Kirchberg"

Im Jahr 1952 wurde das bedeutsame Buch «Geschichte der Gemeinde Kirchberg» mit Stolz und besonderer Freude der Öffentlichkeit übergeben. Es stammte aus der Feder von alt Lehrer J. H. Dietrich aus Kirchberg. Er hat dieses Lebenswerk in jahrzehntelanger, unermüdlicher Arbeit geschaffen. Das vergriffene Buch ist nun online zugänglich.


Das Buch ist Zeuge geschichtlichen Geschehens und schildert die vielgestaltige Entwicklung und den Aufstieg der politischen Gemeinde und die wechselvollen Vorgänge vergangener Zeiten auf dem Kirchen- und Schulgebiet. Da das Buch seit längerer Zeit vergriffen ist und nicht mehr nachbestellt werden kann, wurde es nun von Herr Xaver Fäh in mühevoller Arbeit digitalisiert und der Gemeinde Kirchberg zur Verfügung gestellt.  Buch "Geschichte der Gemeinde Kirchberg"

Der Gemeinderat bedankt sich herzlich bei Xaver Fäh für seine geleistet Arbeit und freut sich sehr, dass das Buch nun wieder öffentlich zugänglich ist.